„Kinderarbeit zerstört unsere Zukunft.“

Indien ist eine Atommacht und gehört der G20 an. Die Wirtschaft wächst, die Industriezentren ziehen immer mehr Menschen an. Doch der globale Preisdruck hat Arbeit billig gemacht. Ausbeutung ist Teil des Geschäfts, auch die von Kindern. Der Schaden, der ihnen dabei entsteht, entsteht am Ende allen. Neelam Makhijani über Kinderarbeit und das Engagement von ChildFund.

Wie viele Kinderarbeiter gibt es in Indien?
Je nach Quelle variieren die Schätzungen stark. Die Volkszählung von 2011 kam auf 8,2 Mio. Kinder von 5 bis 14 Jahren, die bis zu 6 Monate im Jahr arbeiten mussten. Hilfsorganisationen betrachten das als Schönfärberei. Sicher ist, dass die absoluten Zahlen sinken. Zugleich aber steigt der Anteil derer, die in besonders prekären Bereichen mit viel Missbrauch und Ausbeutung tätig sind: als Baumwollpflücker, Minenarbeiter, Teppichknüpfer oder Bedienstete. Welche Zahl man auch nimmt: Wir reden hier von einem riesigen Problem, das die ökonomische und soziale Zukunft unserer Nation zerstört.

Kinderarbeit in Indien

Wie kann Kinderarbeit bekämpft werden?
Die Wurzeln der Kinderarbeit sind drückende Armut und Mangel an Bildung. Familien, die von wenigen Rupien leben müssen, sehen oft keinen anderen Ausweg, als ihre Kinder zur Arbeit zu schicken. Die Tragödie liegt darin, dass sich Armut und Kinderarbeit gegenseitig bedingen. Wir müssen Auswege aus diesem Teufelskreis finden: über mehr soziale Sicherung, gezielte Bildungsinitiativen, neue Einkommenschancen auf dem Land, Aufklärung und nicht zuletzt effektive Kontrolle und Strafverfolgung. Gesetze gegen Kinderarbeit gibt es schon heute – nur werden sie nicht durchgesetzt. Kinderarbeit ist ein großes Geschäft, es gibt viele Widerstände. 

Wo setzt ChildFund da an?
Wir haben Programme in 14 Bundesstaaten; der Kinderschutz spielt überall eine Rolle. In Firozabad, einem Zentrum der Glasverarbeitung, gibt es Disha, ein Hilfsprojekt für die vielen Kinder, die hier schuften müssen. Wir geben ihnen ihr Recht auf Gesundheit und Bildung zurück. In Udaipur wenden wir uns mit Aufklärung und ökonomischer Stärkung gegen den Kinderhandel, einen besonders schlimmen Auswuchs der Ausbeutung. Wir fördern die Berufsbildung von Jugendlichen, viele davon waren früher Kinderarbeiter. Bei Udaan geht es explizit um junge Frauen, die studieren und so der Armut entfliehen möchten. Bildung ist unsere beste Waffe, ie ist der Weg in Indiens Zukunft!

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