Stefan Usée hat sein Patenkind im Juli 2017 in Guatemala besucht. Von den 15 Mio. Einwohnern Guatemalas lebt weit über die Hälfte in Armut. Noch immer leidet das Land an den Folgen des 36-jährigen Bürgerkrieges, der 1996 zu Ende ging. Die politische Elite gilt als hochkorrupt und ist zudem tief in die Drogenkriminalität verstrickt. Diese ist zu einer furchtbaren Geißel geworden, die den Staat aushöhlt und in jeden Winkel der Gesellschaft eindringt. Längst ist es nicht nur die Armut, sondern vor allem die von den Banden ausgehende Gewalt, die die Menschen zwingt, ihr Heil in der Flucht zu suchen. Auch tausende Minderjährige machen sich jährlich auf den gefährlichen Weg in Richtung US-Grenze, weil sie nichts zu verlieren haben. Dort, wo ChildFund aktiv ist, sorgen wir gemeinsam mit unseren Patinnen und Paten dafür, dass sich das ändert. Einer dieser Paten ist Stefan Usée, der sein Patenkind schon mehrmals besucht hat. 

Stefan Usée berichtet von seinen Eindrücken: 
„Nach meiner Ankunft in Rabinal traf ich endlich auf Lester und seine Familie. Die Begrüßung war sehr herzlich! Ich kenne mein Patenkind von seinen Kindesbeinen an und hatte es zuvor bereits drei Mal besucht. Es war bewegend, sich nun die Bilder jener Besuche anzuschauen. Ich glaube, in diesen Momenten war für alle diese besondere Verbindung zwischen uns fast greifbar. Später unternahmen wir viel zusammen und sprachen über alle möglichen Themen. Mir ging dabei immer wieder der Gedanke durch den Kopf, dass ich im Leben eines Anderen vielleicht etwas Gutes bewirkt habe. Ein schöner Gedanke.

Lester hat sich toll entwickelt, er ist viel selbstbewusster geworden. Vor allem, wenn ich daran denke, wie ängstlich er früher war! Besonders eindrucksvoll fand ich den Besuch eines ChildFund Zentrums für Jugendliche, wo diese ihre Freizeit verbringen, aber auch über Themen wie Bildung, gemeinnütziges Engagement, Krankheitsvorsorge und natürlich über ihre Lebensträume sprechen. Es ist wichtig, dass es diesen Ort gibt, wo junge Menschen gestärkt werden und sich der Werte vergewissern, die wirklich etwas bedeuten. Die meisten, die ich traf, wussten schon, was sie nach der Schule machen wollen, sie haben tolle Pläne! Auch mein Patenkind Lester. Ich bin froh, ihn dabei unterstützen zu können, einen positiven Weg zu gehen. Das alles macht Hoffnung – auch für die Zukunft von Guatemala!“