Neue Hoffnung für krebskranke Kinder in der Ukraine
Im Osten der Ukraine wird immer noch gekämpft. Die Integration der über 1,7 Mio. Binnenflüchtlinge des Konflikts ist eine Zerreißprobe für die Gesellschaft. Doch damit nicht genug: Nach Jahren des Niedergangs ist das Land wirtschaftlich am Ende und muss schmerzhafte Reformen umsetzen. Der hoch verschuldete Staat hat die Sozialausgaben gekürzt, was gerade im Bereich der Gesundheit dramatische Folgen für die Schwächsten der Gesellschaft hat. So müssen überall im Land Patienten teilweise selbst für teure Medikamente aufkommen, weil die Versorgung von Kliniken stockt.
An der Kinderklinik in Luzk (Westukraine) trifft das krebskranke Kinder aus Familien, die sich die Behandlung nicht leisten können. Allein für die Medikamente müssen oft mehr als 5.000 Euro aufgebracht werden. Das Durchschnittseinkommen in der Region liegt bei unter 200 Euro, viele haben nicht einmal das. So wird für die Eltern das Leben ihrer Kinder zur Kostenfrage. Damit diese eine Chance auf Heilung haben, verkaufen sie ihren ganzen Wertbesitz und verschulden sich – doch auch das reicht nicht aus. Eine grausame Situation: Wie soll man einem Kind, das tapfer Monate der Chemotherapie ertragen hat, sagen, dass alles umsonst war?
ChildFund sorgt seit Herbst 2014 dafür, dass es nicht soweit kommt. Hier stellen wir Ihnen einige Kinder vor, denen wir gemeinsam helfen können.
Geschichten aus der Kinderkrebsstation
Matwijko und Vadim

Matwijko (l.) und Vadim (r.)
Er wird bestimmt ein Tänzer“, sagt die Mutter von Matwijko und lächelt. „Sobald er Musik hört, hält ihn nichts mehr auf seinem Platz.“ Es ist ein schöner Gedanke. Gerade hier und jetzt. Der Junge, eineinhalb Jahre alt, hat keine Kraft mehr zum Tanzen. Die Medikamente, die Rettung verheißen, bringen auch Übelkeit, Erschöpfung und Schmerzen mit sich. Und sie sind teuer, viel zu teuer für Matwijkos Eltern. Ihre Ersparnisse sind dahin, alles, was Wert hatte, längt verkauft. Der Vater nimmt jede Arbeit an, die er bekommen kann. Deshalb schafft er es nur noch selten ins Krankenhaus. Dann hat er stets ein Spielzeug dabei, das Matwijko aufheitern soll.
Einige Zimmer weiter liegt Vadim, auch er keine zwei Jahre alt. Seine Mutter erinnert sich genau an jenen Tag im September, als die Diagnose Krebs ins Leben der Familie einbrach. An die weichen Knie, den abgeschnürten Hals, die qualvolle Hilflosigkeit. Vadims Ärzte sagen, der Junge sei sehr stark. Nach der OP lag er tapfer da, wartete ohne zu weinen auf seine Mutter. Die Eltern haben drei weitere Kinder, es war nie leicht für sie, über die Runden zu kommen. Doch nun, da sie noch auch die Kuh verkaufen mussten, um die Therapie zu bezahlen, sind sie am Ende. Vadim weiß das alles nicht. Er vermisst seinen Vater, der oft im Ausland ist, um etwas Geld zu verdienen.
Vladislav

Jeden Tag setzt sich Vladislav ans Fenster seines schmucklosen Zimmers und schaut hinaus auf die Straße. Er beobachtet die Busse, die kurz vor dem Krankenhaus halten und dann weiterfahren. Eines Tages, sagt der von der Chemotherapie gezeichnete Junge, werde auch er in einen dieser Busse steigen und nach Hause fahren. Er weiß: er muss schnell gesund werden, denn zuhause warten fünf Geschwister auf ihn und seine Mutter. Die sonst so starke Frau vergeht vor Sorge um ihren kranken Sohn und die anderen Kinder, die sie alleine großzieht, seit Vadims Vater gestorben ist. Alles, was sie für ihre Ausbildung angespart hatte, hat nun die teure Behandlung aufgezehrt.
Olena

Olena ist 15, ihre Freunde und Mitschüler kennen sie als lebenslustiges Mädchen, als unermüdliche Triebfeder einer jeden Unternehmung. Ihre Art steckt die Menschen an, sie ist wie ein Licht, zu man sich hingezogen fühlt. Ihre Zeichnungen zeigen die Welt so, wie sie sie sieht: voller satter Farben, hell und freundlich. Gemalt hat Olena jedoch schon lange nicht mehr. Die meiste Zeit liegt sie auf ihrem Bett, still und in sich eingeschlossen. Oft denkt sie an ihre Mutter, der die Nachricht von der Leukämie der Tochter schwer zugesetzt hat. Weil das Mädchen sie nicht leiden sehen kann, müht sie sich, tapfer und fröhlich zu wirken. Ihrer Oma gestand sie eines Tages heimlich ihre Schmerzen. Und sagte, dass sie weiterleben wolle, mit jeder Faser ihres Körpers.
Dank der Spenden aus Deutschland konnten bereits Dutzende Kinder gerettet werden - für andere beginnt die Therapie gerade erst. Bitte tragen Sie mit uns dazu bei, dass die Ärzte in Luzk weiter Leben retten und die Familien von kranken Kindern weiter hoffen können. Vielen Dank!
Helfen Sie jetzt
Ihre Spende für eine Welt, in der Kinder sicher aufwachsen, sich frei entfalten und Armut überwinden können.