
Senegal
Unterstützung für Mädchen und Frauen zu Menstruation und Hygiene
Unzureichende Aufklärung über reproduktive Gesundheit, fehlendes Wissen zu Menstruationshygiene, mangelnde Infrastruktur, fehlender Zugang zu Hygieneartikeln und medizinischer Versorgung sowie kulturelle Tabus führen im Senegal dazu, dass die Rechte auf Gesundheit und Bildung für Mädchen und junge Frauen nicht ausreichend gesichert sind. Sie sind besonderen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt und gehen während ihrer Menstruation oft nicht zur Schule. So können sie zeitweise nicht am alltäglichen Leben teilnehmen und erfahren Benachteiligung und Ausgrenzung.
Auf einen Blick
Hintergrund
Jeden Monat bleiben im Senegal viele Mädchen und junge Frauen mehrere Tage zuhause, weil sie ihre Periode haben. Es fehlt an sauberen, nach Geschlechtern getrennten Toiletten mit fließendem Wasser und einem System zur Entsorgung von Abfällen. Viele Mädchen wissen nur wenig über ihren Körper, Menstruation und reproduktive Gesundheit und können sich keine hygienischen Menstruationsprodukte leisten. Dass die Menstruation vielerorts noch immer ein Tabuthema ist, erschwert den Erhalt von Unterstützung für sie zusätzlich.
Ein eingeschränkter Zugang zu Medien, die mangelnde Verfügbarkeit von Informationen und Beratungsangeboten im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit verschärfen die Situation. Die geringe Aufklärung erhöht die Gefährdung heranwachsender Mädchen durch frühe oder ungewollte Schwangerschaften, sexuell übertragbare Krankheiten und unsichere Abtreibungen. Lokale Gesundheitseinrichtungen wie Schulkrankenstationen sind oftmals gar nicht vorhanden oder schlecht ausgestattet und kaum funktionsfähig.
Die schwierigen Rahmenbedingungen, fehlende Hygieneausstattung und die Verunsicherung haben verheerende Folgen. Viele Mädchen und junge Frauen haben Angst und fühlen sich unwohl. Teils lehnen ihre Eltern auch den Schulbesuch während der Menstruation ab. Die Mädchen verpassen regelmäßig den Unterricht oder brechen die Schule sogar ganz ab und sind so vom gesellschaftlichen Leben abgeschnitten. Sie geraten dadurch in eine Abwärtsspirale aus Benachteiligung, Abhängigkeit und Stigmatisierung.
