Sierra Leone

Mit Cassava-Verarbeitung Ernährung, Einkommen und Kinderschutz stärken

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Bäuerliche Haushalte im Norden Sierra Leones sind stark von Hunger und Armut betroffen. Aufgrund des mangelnden Wissens und fehlender Technologien für die Weiterverarbeitung ihrer Cassava-Ernte bleiben viele Potenziale ungenutzt. Kinder müssen bei der Versorgung der Familien mithelfen und können nicht in die Schule gehen. Daher fördern wir die Cassava-Wertschöpfungskette und unterstützen lokale Landwirte. Dadurch verbessert sich die wirtschaftliche Situation vieler Familien und Kindern werden bessere Zukunftsaussichten ermöglicht. 

Auf einen Blick

Zielgruppe

Bäuerinnen und Bauern sowie deren Familien, Kinder und Mitglieder von Kinderschutz-Ausschüssen aus den Regionen Koinadugu, Falaba und Bombali Distrikte im Norden des Landes

Ziel

Verbesserung der Ernährungssicherheit, des Haushaltseinkommens und des Schutzes von Kindern und Jugendlichen durch die Stärkung der Cassava-Wertschöpfungskette

Partner & Geber

Daindemben Federation, Munafa M'Patie Federation, ChildFund Sierra Leone, BMZ

Hintergrund

Im Norden Sierra Leones ist ein großer Teil der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Ein kleines Einkommen erwirtschaften die Haushalte in erster Linie mit Gemüseanbau. Gleichzeitig leiden zahlreiche Familien armutsbedingt unter Ernährungsunsicherheit. Viele Dörfer sind abgelegen und haben eine schlechte Infrastruktur. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bauen zwar Cassava an, die Verarbeitung der geernteten Wurzelknollen zu dem lokalen Grundnahrungsmittel Gari, einem lange lagerfähigen Pulver zur Zubereitung von Brei, findet in den Projektdistrikten aber kaum statt. Es mangelt an Wissen, Anlagen zur Verarbeitung und Verpackungslösungen. 

 

Bestenfalls wird Cassava von Hand für den privaten Hausgebrauch weiterverarbeitet. Das ist jedoch so zeit- und arbeitsintensiv, dass viele der gepflanzten Knollen gar nicht erst geerntet werden oder nach der Ernte verderben. Die Familien haben daher weder genügend Cassava, um sich eigenständig zu ernähren, noch um durch den Verkauf Einkommen zu erzielen. Gleichzeitig nimmt die Inflation im Land zu und besonders im Juli und August, wenn die Nahrungsmittel knapp sind, erleben viele Haushalte eine Hungerzeit.

 

Obwohl es bäuerliche Organisationen gibt, sind diese finanziell oft nicht in der Lage, ihre kollektiven landwirtschaftlichen Aktivitäten zu verbessern. Sie haben kaum Zugang zu Betriebsmitteln, technischer Unterstützung und gewinnbringenden Märkten. Frauen wird nur in seltensten Fällen eine Führungsrolle zugesprochen und häusliche Gewalt ist keine Seltenheit.

 

Aufgrund der schlechten Ernährungssituation ist landesweit rund ein Drittel der Kinder unter fünf Jahren unterentwickelt. In bäuerlichen Haushalten müssen die Kinder zudem oft arbeiten, um ihrer Familie bei der Lebensmittelversorgung zu helfen. Dadurch verpassen sie den Schulunterricht und ihre Zukunftsaussichten verschlechtern sich. 

Die bäuerlichen Haushalte geben mit rund 60 % einen Großteil ihres Einkommens für Lebensmittel aus.

53 % der Bevölkerung in Sierra Leone leben unterhalb der Einkommensarmutsgrenze und über 4,7 Millionen Menschen sind von Ernährungsunsicherheit betroffen.

Etwa 70 % der Kinder in Sierra Leone sind in mindestens einer Form von Kinderarbeit tätig.

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Unser Engagement in Sierra Leone

Im Norden von Sierra Leone setzen wir uns für eine Verbesserung der Situation von bäuerlichen Haushalten ein. Dafür arbeiten wir mit bäuerlichen Organisationen zusammen, um den Anbau und die Verarbeitung von Cassava nachhaltig zu stärken. 

 

Wir unterstützen sie dabei, ihre Geschäfts- und Managementfähigkeiten zu verbessern und ihre Strukturen inklusiver zu gestalten. Dafür organisieren wir Trainings zu klimafreundlicher Landwirtschaft und verbesserten Praktiken im Cassava-Anbau. Dadurch werden ihre Erträge langfristig gesteigert. Wir unterstützen ausgewählte bäuerliche Organisationen beim Aufbau eigener Cassava-Verarbeitungsanlagen und der Entwicklung von Geschäftsplänen. Die Bäuerinnen und Bauern erhalten einen verbesserten Zugang zu zinsgünstigen Finanzierungen und werden für eine bessere Vermarktung ihrer Produkte mit Betriebsmittelanbietern und dem Privatsektor vernetzt. Außerdem fördern wir die Interessensvertretung von Landwirtinnen und Landwirten auf der politischen Ebene.

Durch bessere Erträge bei der Ernte und die Produktion von Gari, das eingelagert werden kann, bis sich der Verkauf aufgrund von gestiegenen Preisen lohnt, können die Haushalte ihr Einkommen nachhaltig steigern. Das ermöglicht es ihnen, in Gesundheitsversorgung und Bildung zu investieren – ein Einsatz, der vor allem die Situation von Kindern verbessert. Dazu trägt auch die mechanisierte Verarbeitung von Cassava bei: Denn die Kinderarbeit wird so reduziert und der Kinderschutz gestärkt. 

 

Gleichzeitig stellen wir sicher, dass sich die bäuerlichen Organisationen in den Gemeinden für die Rechte von Frauen und Kindern stark machen. Oft haben sie gute Verbindungen in die Gemeinde und können eine wichtige Rolle bei der Bewusstseinsbildung und dem Eintreten für Veränderungen spielen. Daher schulen wir ihre Mitglieder zum Umgang mit sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt, ebenso wie zu positiven Erziehungskompetenzen, Kinderrechten und Kinderarbeit. Über Freiwillige, Radiodiskussionen und Informationsmaterialien sensibilisieren wir die Gemeinden weiter. Und wir schulen auch Kinderschutzausschüsse und Kinder selbst, damit sie für ihre Rechte eintreten können.

Ihre Spende hilft!

Anschauungsbesuch

Möglichkeit für einen Kleinbauern, einen Anschauungsbesuch eines etablierten Cassava-Betriebs durchzuführen.

Mit 25 € helfen

Werkzeuge

Finanzierung der nötigen Werkzeuge zur Instandhaltung ihrer Cassava-Verarbeitungsanlage für eine bäuerliche Organisation.

Mit 75 € helfen

Zertifizierung

Erhalt einer staatlichen Zertifizierung für ihre verarbeiteten Cassava-Produkte für eine bäuerliche Organisation.

Mit 116 € helfen

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Ihre Spende für eine Welt, in der Kinder sicher aufwachsen, sich frei entfalten und Armut überwinden können.