
Indien
Armut durch Bildung und Existenzförderung überwinden
In ländlichen Regionen Indiens reichen die Ernteerträge von kleinbäuerlichen Haushalten oftmals nicht aus, um die Familie zu ernähren. Daher müssen viele Eltern zeitweise in große Städte abwandern, um dort unter prekären Bedingungen ein wenig Geld zu verdienen. Oft müssen Kinder ihre Eltern dabei begleiten und selbst schlechte bezahlte und gefährliche Arbeit verrichten. Infolgedessen brechen sie häufig die Schule ab. Im indischen Bundestaat Odisha setzen wir uns daher dafür ein, die Lebensgrundlagen, Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten kleinbäuerlicher Haushalte zu verbessern– um ihnen zu helfen, die Armut zu überwinden und die Rechte von betroffenen Kindern zu schützen.
Auf einen Blick
Hintergrund
Kleinbäuerliche Familien in den Distrikten Kalahandi und Nuapada im ostindischen Bundesstaat Odisha stehen vor großen Herausforderungen: Ihre Erträge aus dem Reisanbau liegen weit unter dem nationalen Durchschnitt, sie haben Schwierigkeiten ihre Ernte zu verkaufen und wenig Zugang zu staatlichen Unterstützungsprogrammen. Der Klimawandel verschärft die Situation zusätzlich, denn immer wieder kommt es zu Dürren und Ernteausfällen. Armut, Ernährungsunsicherheit und fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten zwingen viele von ihnen dazu, jedes Jahr auf der Suche nach Arbeit und einem Lebensunterhalt in die großen Städte anderer Bundesstaaten abzuwandern. Dort verrichten sie Saisonarbeit, schuften auf dem Bau oder stellen Ziegel her. Dabei leben sie häufig ohne angemessene Nahrung, in Behelfsunterkünften und ohne Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen. Zusätzlich zu den menschenunwürdigen Bedingungen verdienen sie kaum etwas. Dadurch geraten sie schnell in die Verschuldung.
Wenn Kinder ihre Eltern bei dieser Notmigration begleiten, müssen sie oftmals selbst schlecht bezahlter und nicht selten gefährlicher Arbeit nachgehen. So sind sie verschiedenen Formen der Ausbeutung schutzlos ausgesetzt. An einen Schulbesuch ist für die Kinder an diesen Orten nicht zu denken: Es werden andere Sprachen als in ihren Heimatdörfern gesprochen und sie können sich daher kaum verständigen.
In den ländlichen Regionen in Indien ist das Bewusstsein für die Bedeutung von Bildung besonders gering, das Schulsystem ist kaum strukturiert und unterentwickelt. Selbst Kinder, die in den Dörfern bleiben, während ihre Eltern zum Arbeiten abwandern, brechen die Schule oftmals ab. Der fehlende Zugang zu einer Berufsausbildung lässt Jugendliche im weiteren Verlauf ohne Perspektive dastehen. So kann es ihnen kaum gelingen, die extreme Armut zu überwinden.

Unser Engagement in Indien
