Indien

Armut durch Bildung und Existenzförderung überwinden

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In ländlichen Regionen Indiens reichen die Ernteerträge von kleinbäuerlichen Haushalten oftmals nicht aus, um die Familie zu ernähren. Daher müssen viele Eltern zeitweise in große Städte abwandern, um dort unter prekären Bedingungen ein wenig Geld zu verdienen. Oft müssen Kinder ihre Eltern dabei begleiten und selbst schlechte bezahlte und gefährliche Arbeit verrichten. Infolgedessen brechen sie häufig die Schule ab. Im indischen Bundestaat Odisha setzen wir uns daher dafür ein, die Lebensgrundlagen, Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten kleinbäuerlicher Haushalte zu verbessern– um ihnen zu helfen, die Armut zu überwinden und die Rechte von betroffenen Kindern zu schützen. 

Auf einen Blick

Zielgruppe

kleinbäuerliche Haushalte und arbeitslose Jugendliche sowie junge Menschen im Alter von 18 bis 45 Jahren in 88 Dörfer in den Distrikten Kalahandi und Nuapada im Bundesstaat Odisha in Indien

Ziel

Stärkung der Widerstandsfähigkeit von gefährdeten Haushalten, um die Rechte von Kindern zu schützen

Partner & Geber

Development Agency for Poor & Tribal Awakening (DAPTA), Regional Centre for Development Cooperation (RCDC), ChildFund Indien, BMZ

Hintergrund

Kleinbäuerliche Familien in den Distrikten Kalahandi und Nuapada im ostindischen Bundesstaat Odisha stehen vor großen Herausforderungen: Ihre Erträge aus dem Reisanbau liegen weit unter dem nationalen Durchschnitt, sie haben Schwierigkeiten ihre Ernte zu verkaufen und wenig Zugang zu staatlichen Unterstützungsprogrammen. Der Klimawandel verschärft die Situation zusätzlich, denn immer wieder kommt es zu Dürren und Ernteausfällen. Armut, Ernährungsunsicherheit und fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten zwingen viele von ihnen dazu, jedes Jahr auf der Suche nach Arbeit und einem Lebensunterhalt in die großen Städte anderer Bundesstaaten abzuwandern. Dort verrichten sie Saisonarbeit, schuften auf dem Bau oder stellen Ziegel her. Dabei leben sie häufig ohne angemessene Nahrung, in Behelfsunterkünften und ohne Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen. Zusätzlich zu den menschenunwürdigen Bedingungen verdienen sie kaum etwas. Dadurch geraten sie schnell in die Verschuldung.

 

Wenn Kinder ihre Eltern bei dieser Notmigration begleiten, müssen sie oftmals selbst schlecht bezahlter und nicht selten gefährlicher Arbeit nachgehen. So sind sie verschiedenen Formen der Ausbeutung schutzlos ausgesetzt. An einen Schulbesuch ist für die Kinder an diesen Orten nicht zu denken: Es werden andere Sprachen als in ihren Heimatdörfern gesprochen und sie können sich daher kaum verständigen.

 

In den ländlichen Regionen in Indien ist das Bewusstsein für die Bedeutung von Bildung besonders gering, das Schulsystem ist kaum strukturiert und unterentwickelt. Selbst Kinder, die in den Dörfern bleiben, während ihre Eltern zum Arbeiten abwandern, brechen die Schule oftmals ab. Der fehlende Zugang zu einer Berufsausbildung lässt Jugendliche im weiteren Verlauf ohne Perspektive dastehen. So kann es ihnen kaum gelingen, die extreme Armut zu überwinden. 

Aufgrund der COVID-19 Pandemie kehrten während der Sperrzeiten je ca. 10.000 Wanderarbeitende in ihre Heimat in den Bezirken Nuapada und Kalahandi zurück.

Etwa 40% der Kinder in den Projektdörfern mangelt es an einer altersgerechten Bildung.

Der durchschnittliche Ertrag von Reis pro Hektar liegt in Odisha bei 0,7 Tonnen und damit weit unter dem nationalen Durchschnitt von 1,2 Tonnen.

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Unser Engagement in Indien

Wir setzen uns deshalb in Odisha dafür ein, die landwirtschaftlichen Erträge durch effektivere und klimagerechte Anbau- und Produktionsmethoden zu steigern. Wir organisieren Schulungen, die dazu beitragen, dass Kleinbäuerinnen und Kleinbauern moderne Technologien nutzen und die Weiterentwicklung ihrer Anbaumethoden ihre Existenzen sichern können. Wir unterstützen sie dabei, sich in Organisationen zusammenzuschließen, sodass ihnen die gesteigerte Produktivität und der erfolgreiche Verkauf ihrer Produkte zu einem verbesserten Einkommen verhelfen. Ihre Kinder können dadurch weiterhin die Schule besuchen und durch unsere gezielte Förderung den Grundstein für eine selbstbestimmte Zukunft legen.

 

Die Kinder erhalten von uns Bücher und Unterrichtsmaterialien. In Lernzentren können Schulkinder mit besonderem Förderbedarf an Aufholunterricht teilnehmen. So verbessern sie ihr Lernniveau und haben die Möglichkeit, in die Schule zurückkehren und ihren Abschluss zu machen. Wir bilden Lehrkräfte zu effektiven Lehr- und Lernmethoden fort und sorgen für eine kinderfreundliche und lernanregende Umgebung – zum Beispiel durch Bibliotheken und Kunstecken. Außerdem fördern wir die Beteiligung der Gemeinschaft an den Schulen: Damit die Schulverwaltungen ihren Aufgaben besser nachkommen und das Recht auf Bildung für Kinder sichern können. 

 

Gleichzeitig setzen wir uns für die berufliche Qualifizierung von Jugendlichen ein. In Jobcamps werden ihnen relevante Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt vermittelt, ihre Persönlichkeitsentwicklung unterstützt und die Vermittlung von Arbeitsplätzen in ertragreiche Bereiche gefördert. Oder sie werden zum Thema Unternehmertum geschult und mit einer Starthilfe unterstützt, um sich ihr eigenes kleines Unternehmen wie zum Beispiel eine Geflügel- oder Ziegenzucht aufzubauen. So haben sie ihr eigenes Einkommen und können Ausbeutung, Missbrauch und Perspektivlosigkeit entgehen.

 

Damit Kinder in Zukunft in einem sicheren und fördernden Umfeld aufwachsen können, sensibilisieren wir mit Kampagnen zu  den Themen Kinderschutz, Kinderarbeit, Kinderheirat und Kinderhandel. Denn dies sind Gefahren, denen Kinder in Odisha noch immer laufend ausgesetzt sind. So stärken wir lokale Strukturen und unterstützen die Weiterentwicklung der Dörfer. Und wir helfen Familien dabei, staatliche Unterstützungsprogramme in Anspruch zu nehmen. Damit die Verbesserungen für Kinder, ihre Familien und die gesamte lokale Gemeinde nachhaltig und langfristig Bestand haben.

Ihre Spende hilft!

Bildungsmaterial

Bücher und Lernmaterialien für ein Kind.

Mit 12 € helfen

Agrarpaket

50 Euro ermöglichen einer Familie den Kauf von Saatgut und Düngemittel.

Mit 50 € helfen

Unternehmensgründung

Starthilfe für Jugendliche für die Gründung eines eigenen Unternehmens.

Mit 120 € helfen

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Ihre Spende für eine Welt, in der Kinder sicher aufwachsen, sich frei entfalten und Armut überwinden können.