Kongo
Über 60 % der Einwohner in größter Armut, die Wirtschaft am Boden, 2,3 Mio. Flüchtlinge und eine korrupte Elite, die das Land schamlos ausplündert: Der Kongo ist das, was man einen gescheiterten Staat nennt. 20 Jahre Krieg und Zerstörung haben eine soziale Katastrophe verursacht. Familien und ganze Dörfer haben sich aufgelöst, es gibt Millionen Kriegs- und Aidswaisen. Zusammen mit jenen, die vor Armut und Hunger geflohen sind, landen sie als Ausgestoßene auf der Straße.
In der Provinz Süd-Kivu, einem Epizentrum der Gewalt, geben wir diesen Straßenkindern ein Zuhause und führen sie wieder mit ihren Familien zusammen. Wir fördern Trauma-Beratungszentren für Frauen, die von umherziehenden Rebellen oder Milizen misshandelt und vergewaltigt wurden – im Kongo ein perfides Mittel der Kriegsführung. Und wir nehmen uns der Kinder an, die nach diesen Verbrechen zur Welt kommen, aus der Gesellschaft verstoßen und schuldlos ihrer Zukunft beraubt werden.
Kongo: Zahlen und Fakten
83 Mio.
(42 % unter 14 J.)
23 % der Kinder
unter 5 J. (2013)
über 71 % ohne Zugang (2015)
über 535.000 und
4,5 Mio. IDPs
Aktuelle Projekte
Abgeschlossene Projekte
Hilfe für Vergewaltigungskinder
Dauer: August 2014 - Dezember 2018
20 Jahre Krieg haben im Osten Kongos bodenloses Leid hinterlassen. Um Menschen zu vertreiben, ganze Dörfer zu zerrütten und Kontrolle auszuüben, setzten alle Seiten gezielt Vergewaltigungen ein. Was bleibt, sind Scham, soziale Ächtung – und Kinder, die niemand haben will. In Kaniola nahe Bukavu haben wir für 57 von ihnen Ernährung, Gesundheit und Schulbesuch gesichert und arbeiten nun daran, sie in ihre Familien zu reintegrieren.